Ein Kind lernt beim Spielen. Es spielt jedoch nie, um zu lernen, sondern weil es Freude an seiner Tätigkeit empfindet. Die Überschrift müsste also genauer „Spielen ist Lernen“ heißen.
Das Spiel ist nicht Mittel zum Zweck, sondern zunächst zweckfrei. Jedes Kind kann aus dem spielerischen Handeln eigene Erfahrungen in seine Persönlichkeitsstruktur einbauen. Wir unterstützen die Kinder, ihre optimale Weise des Spielens und Lernens kennenzulernen.
Indem wir Bedingungen schaffen, die es den Kindern ermöglichen alle Sinne einzusetzen, kann ein ganzheitliches Lernen erfolgen.
Nach der Beobachtung der Kinder setzen wir neue Anreize, die den Themen der Kinder gerade entsprechen.
So sammeln die Kinder immer wieder neue Erfahrungen und erleben Bildung.
Lernen und Spielen am Entwicklungstand der Kinder
Die Spielformen sind je nach Alter und Entwicklung des Kindes unterschiedlich. Bei Krippenkindern stehen sensomotorische Spiele im Mittelpunkt. Hierbei geht es um die eigene Bewegung und um das „Funktionieren“ eines Gegenstandes. Anfangs dient der Körper als Gegenstand während später neue Gegenstände bevorzugt werden.
Spielarten
Das Symbolspiel, bei welchem das Kind einen Gegenstand nach eigenen Vorstellungen umwandelt, beginnt am Ende des ersten Lebensjahres.
Bei dem Rollenspiel ahmt das Kind bekannte Situationen oder fiktive Rollen nach. Das erfolgt häufig durch Verkleiden und in Kombination mit dem Symbolspiel.
Bei Krippenkindern treten Rollenspiele in der Regel Anfang bis Mitte des dritten Lebensjahres auf. Wobei ein kooperatives Rollenspiel erst am Ende des dritten Lebensjahres zu entdecken ist.
Voraussetzung für selbstständiges Spiel ist Freiheit. Denn es ist ein Grundbedürfnis, dass bereits Kleinkinder eigene Entscheidungen treffen wollen, um herauszufinden, was für sie selbst nützlich ist, um zu erforschen, zu experimentieren, zu lernen und als Erkenntnis von der Welt im Gedächtnis zu behalten.
Deswegen konzentrieren wir uns auf die Fähigkeiten des Kindes und sorgen für eine Lernumgebung, die dem Kind von Geburt an geeignete Anreize für Neugier aufzeigt. Bereits Babys von ein paar Monaten fühlen sich gelangweilt, wenn sie sich immer mit dem gleichen Spielzeug konfrontiert sehen. Ihre Wissbegierde, Neugier und ihr Forscherdrang verlangt Handlungsspielräume, in denen Dinge und Personen überschaubar, aber gleichzeitig vielfältig sind. Dafür muss nicht eine Fülle von Spielsachen angeschafft werden, sondern Material des täglichen Gebrauchs (auch aus Kammer und Küche) präsent sein.
Wir wissen, nicht zuletzt durch Beobachtungen der Kinder, dass sie immer wieder die gleichen Spielhandlungen vornehmen, die aus Erwachsenensicht Unordnung verbreiten. Dabei erlernen sie substantielle Erkenntnisse. Wir teilen mit den Kindern die Begeisterung und stellen ihnen das notwendige Material zur Verfügung.
Folgende Beispiele lassen sich hier nennen:
Babys lassen ihren Löffel immer wieder fallen und wir Erwachsenen heben ihn auf. Sie leeren gerne Becher, Kisten etc. aus, und werfen gebaute Türme um. Sie testen damit die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und wiederholen die Vorgänge immer wieder, um festzustellen, ob das immer so ist oder diesmal vielleicht anders. Um dieser Vorliebe der Kinder Rechnung zu tragen, stehen verschiedene Körbe mit Bau- und Sammelmaterialien (Bausteine, Korken, Zapfen, Deckel etc.) zur Verfügung.
Kleinkinder verstecken mit Vorliebe Gegenstände unter Tüchern und holen diese wieder hervor. Ein besonderer Reiz besteht auch darin, dass Kinder sich selbst unter einer Decke verstecken und plötzlich wieder hervorgucken. Dazu gehört besonders die soziale Resonanz des Erwachsenen: Lachen.
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